Heilung im Licht

Glaubwürdiger Bericht

Die Autorin Anita Moorjani wächst als Inderin in Singapur auf und erlebt die Klassen – und Rassenunterschiede sowie deren Vorurteile am eigenen Leib. Der strenge Vater fordert Unterwürfigkeit und eine frühe arrangierte Ehe mit einem Inder. Obwohl Anita das verhindern kann und sich ein einigermaßen freies Leben ersehnt, verliert sie sich selbst und hadert mit sich. Denn sie will es allen recht machen und niemanden enttäuschen.

Doch ihre schlimmste Befürchtung tritt ein. Die Diagnose lautet Lymphdrüsenkrebs. Die Ärzte sind nach vier Jahren mit ihrem Latein am Ende und haben keine Hoffnung auf Besserung. Die Organe versagen, zitronengroße Tumore wachsen im Körper und ihr Gehirn und die Lungen sind voller Flüssigkeit. Nicht einmal im Rollstuhl kann sie sitzen und betrachtet ihren ausgemergelten Körper, dessen Muskeln sich zurückgebildet haben und der zu schwach ist, sich selbst in eine andere Position zu legen aus einer völlig neuen Perspektive.

Moorjanis Seele schwebt über ihrem Körper und erlebt Tage lang mit, wie die Ärzte um ihr Leben ringen und über ihren Zustand reden, ihr Mann, ihre Mutter, selbst diejenigen Menschen die nicht an ihrem Krankenbett über sie sprechen, hört sie reden. Sie befindet sich im Licht und sie begegnet ihrem verstorbenen Vater und beginnt zu verstehen. Im Leben geht es nur um die Liebe. Sich selbst anzunehmen wie man ist, mit allen Ängsten und für seine wahren Wünsche einzustehen. Anita beschreibt ihre Nahtoderfahrung bewegend authentisch und glaubhaft. Sie entscheidet sich für das Leben und kommt zurück auf unsere Ebene und begreift worum es hier geht. Mit dieser tiefsten Erkenntnis wacht sie jeglicher ärztlichen Prognosen zu Trotz auf und weiß, dass sie alleine durch das Begreifen des Erlebten gesundet. Ihre Gesundung ist auch für die Ärzte ein Wunder und obwohl sie sich immer gegen eine Chemotherapie gewehrt hat, lässt sie dieses Mal die Ärzte tun, wovon sie überzeugt sind, denn Anita weiß nun, dass auch die Chemotherapie, ihr nichts mehr anhaben kann.

Sehr detailliert und absolut nachvollziehbar beschreibt die Autorin den ‚anderen Bewusstseinszustand‘, in dem sie sich während ihrer „Reise“ befand. Hier ist ihr ein wunderbarer Vergleich geglückt, denn sie erklärt uns das normale Bewusstsein anhand des Aufenthalts in einer dunklen, riesigen Lagerhalle mit einer Taschenlampe. Damit können wir einzelne Gegenstände anstrahlen und erkennen. Anita hat in ihrer Reise die komplette Halle erleuchtet gesehen, als ob jemand die Hallenbeleuchtung eingeschaltet hat und sie SAH. Das sind die berührendsten Kapitel des Buchs.

Die Botschaft des Buchs ist ganz wunderbar: Lebe dein Leben und nehme dich und deine Bedürfnisse an. Du bist richtig, genau so, wie du bist.

Anna Ulrich